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Wie alles begann …

Zum einjährigen Bestehen ein kurzer Rückblick

Wie alles begann …

Der Mann an meiner Seite leidet bereits seit seiner Kindheit an Histaminintoleranz. Entdeckt wurde die Intoleranz aber erst viel später, im Erwachsenenalter. Seine Mutter hatte ihn diversen Spezialisten vorgestellt, die jedoch trotz Herzstolpern und wiederkehrender Migräne organisch kein Problem feststellen konnten. Auf eine Intoleranz kam man damals nicht. Schließlich stand im Raum, ob es sich nicht um ein psychosomatisches Problem handeln könnte …

Als wir uns kennenlernten, fiel mir schnell auf, dass er immer wieder Migräneattacken hatte. Durch das gemeinsame Zusammenleben wurde das Ausmaß der Beschwerden aber erst wirklich deutlich für mich. Männer jammern ja nicht … 🙂

Erbrechen und Übelkeit, schüttelfrostartige Fieberschübe, Rötungen am Körper … das alles gesellte sich nun zu den schmerzhaften Migräneattacken und ergaben für mich erst mal keinen Sinn. Scheinbar ohne Vorankündigung konnte so eine Attacke zuschlagen. Milderung brachte dann symptomatisch nur ein langes Bad oder das Abreiben mit einem feuchten Tuch im Nacken- und Kopfbereich.

Mittlerweile machte ich mir wirklich Sorgen um die Gesundheit meines Partners und daher musste Google herhalten (nachdem die Mediziner – bisher – nicht fündig geworden waren). Alle Symptome, die ich ausfindig machen konnte, gab ich ein, aber auf Histamin kam ich so nicht. Kleine Hausmittelchen habe ich so entdeckt. Gewürznelken z. B. Der Duft bzw. die enthaltenen ätherischen Öle wirken schmerzlindernd.

Der Durchbruch bei dieser Detektivarbeit gelang mir auf einem Weg, den ich keinem empfehlen würde: Lasagne!

Ich hatte lange in der Küche gestanden, wollte zum Geburtstag etwas ganz besonders Gutes kochen und hatte mich für Lasagne entschieden. Genau: mit Rotwein, Weizenmehl, Faschiertem, Tomaten usw. Das volle Programm eben. Die Attacke ließ nicht allzu lange auf sich warten. Ich kam mir vor wie ein Attentäter, denn zum ersten Mal kam mir der Gedanke: Es muss mit Essen zu tun haben. Alle Symptome glichen einer Vergiftung. Eine Lebensmittelvergiftung konnte ich insofern ausschließen, da es mir ja super ging. Nichts war verdorben gewesen. Kurzerhand gab ich wahllos Lasagnezutaten und die „Vergiftungssymptome“ bei Google ein. An seinem Geburtstag, ha ha, die liebe Ironie, ging mir dann ein Licht auf, als ich zum ersten Mal las, dass es sowas wie Histaminintoleranz gibt. Alles passte und irgendwie fügten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen, das Sinn ergab. Damit konnte man nun auch Ärzte in die richtige Richtung stupsen.

Mir fiel wieder ein, wie er mal erzählte, dass er Tomaten schon als Kind hasste. Im Kindergarten wollte ihn eine Erzieherin mal dazu zwingen eine Tomate zu essen.

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Mein Kopfweh-Mann lag erschlagen in der Badewanne, aber ich hatte den Heureka-Moment. Und was nun?

Die ersten histaminarmen Schritte …

Mein Gott, war das Thema anfangs komplex! Im Internet fand man allerhand wissenschaftliche Papers, Artikel, Lebensmittellisten, die sich mitunter nur widersprachen. Wir verschenkten einige Lebensmittel an Freunde und Bekannte. Weizen verschwand aus der Küche, Tomaten sowieso, Rotwein wurde alleinig für mich reserviert, zahlreiche Nüsse konnten weg (vor allem Walnüsse), Hefe war erstmal tabu usw.

Irgendwann kam mir der Gedanke, dass es anderen Betroffenen und deren Angehörigen doch ähnlich gehen muss. Die Informationsflut überrollt einen geradezu und alles, was man kocht, muss modifiziert werden. Gut, ich koche sowieso gerne und nahm das Ganze als Herausforderung. Beim Diplomarbeitsschreiben war die Histaminrecherche willkommene Abwechslung, wenn mir zu meinem eigentlichen Thema nichts einfiel. Aber wer hat denn bitte sonst die Zeit, das alles zu lesen und sich dauernd neue Rezepte auszudenken?

Ich startete also einen Blog mit Alternativrezepten. Wie macht man Schnitzel wieder verträglich? Geht Kaffee eigentlich? Und was ist mit Schokolade? Das waren die Fragen, die mir besonders unter den Nägeln brannten. „Kochen bei Histaminintoleranz“ war geboren.

Histamin für Fortgeschrittene

Recht schnell wurde mir klar, dass es aber nicht nur um „histaminarm“ und nicht nur um Essen geht. Sonnenblumenkerne machten mich mit dem Term „Histaminliberator“ bekannt. Hausmittelchen interessierten mich. Ich schrieb immer wieder „Tipps“ auf. Um etwas vom Kochen allein wegzukommen, benannte ich den Blog um in „Gesund, lecker – histaminarm“. Hm, aber auch das traf es im Kern nicht. Der ganze Liberatoraspekt ging verloren und nur histaminarm essen wird einem auf Dauer auch nicht helfen/heilen. Der Name musste allgemeiner werden. So, und beim „Histamin-Piraten“ werde ich nun wohl bleiben.

Besonders geholfen haben mir neben wissenschaftlichen Artikeln: Foren, Gruppen und Internetseiten wie die SIGHI-Seite oder The Low Histamine Chef. Da wir ohnehin viel Englisch zu Hause sprechen, lag es auf der Hand, die Seite irgendwann auch einem breiteren Publikum zu öffnen. Kurzerhand fing ich an, meinen Blog ins Englische zu übersetzen. Hiervon erhoffte ich mir auch selbst mehr Austausch mit Betroffenen und womöglich neue Informationen.

Besonders wichtig war mir und ist mir, dass die Seite gratis ist. Die Informationen sollen jedem, der an dieser Krankheit durch Essen (und anderes) leidet, helfen, ganz gleich wie dick das Geldbörserl ist. Ich will die Informationen möglichst leicht verständlich und praktisch halten, so dass jeder davon Gebrauch machen kann.

Das Feedback ist zwar mengenmäßig nie groß gewesen, aber die Leute, die einen Nutzen aus der Seite ziehen konnten, waren meist überschwänglich vor Dankbarkeit. Das ist die beste Bezahlung.

Gerade zu Beginn hatte ich noch mit Kritik zu kämpfen. In Retrospektive unterhält es mich fast etwas, dass ein Ernährungsberater sich auf die Seite verirrt (weil er Informationen sucht?!) und dann nur Kritik übrig hat, dass mir ein Histaminintoleranzverein „ein Berufsverbot“ für einen Gratis-Blog aussprechen will usw. Erstens ist Histaminintoleranz für jeden Betroffenen eine Reise, die nicht geradlinig verläuft (ich lerne immer noch dazu und jeder macht Fehler), zweitens verbuche ich derart bösartige Kommentare unter Neid bzw. Missgunst, denn mir ist klar, dass ich Leuten eventuell das Geschäft mit der Intoleranz vermiese, wenn hier einiges gratis zu finden ist.

Ich bin froh, dass ich nicht klein bei gegeben habe. Mehrfach wanderte die Maus schon über den Delete-Button. Hier hat mein Partner interveniert und mich ermutigt, die Seite fortzuführen. Er sei ja der beste Beweis, dass einiges auf der Seite Sinn mache.

Träume und der Mensch dahinter

Irgendwann, ja, irgendwann würde ich gerne ein Buch zum Thema schreiben, vielleicht auch „nur“ ein Kochbuch. Bücher sind meine heimliche Leidenschaft. Jetzt kann ich’s ja zugeben 😉 Kinderbücher im Speziellen. Nur einen Verlag muss man erstmal finden …

Ich bin kein ausgebildeter Ernährungsberater. Studiert habe ich Theater, Film, Medien und Politik. Doch mit genug Passion kann man sich jedes Thema zu eigen machen. Davon bin ich überzeugt.

Das Thema „Essen“ beschäftigt mich nicht nur, wenn’s um den Menschen geht. Ich lebe ja auch mit einem Haufen Katzen zusammen:

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Von links nach rechts: Shaolin, Luna und Momo.

Shaolin ist die Älteste, aber erst seit November letzten Jahres hier. Wie Luna und Momo kommt sie aus dem Tierschutz. Die hübsche Siamdame hat einen Nierentumor und sollte laut Bilddiagnostikerin eigentlich schon lange nicht mehr sein …

Luna und Momo sind Geschwister. Beide sind allergisch auf Schwein und auf Getreide (auch Reis), aber das vertragen eigentlich alle Katzen schlecht. Für die Stubentiger gibt es einen eigenen Blog.

Und sonst so?

Ich mag Musik, Yoga, Kampfsport, Natur und Garten, Tiere (Katzen! & Faultiere 😉 ), Bücher, Photographie & Philosophie, Heimwerken und Handarbeiten, Zeichnen/Malen, alternative Medizin – ach ja, und Kochen 😉

PS: Mittlerweile gibt es histaminarme Lasagne bei uns 😉 Eins meiner Lieblingsrezepte.

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Ein Jahr Histamin-Blog. Danke für Euer Interesse, Euer Feedback, Eure Fragen und Ideen!

(Unten ist wie immer Platz für Eure Kommentare, ansonsten mailt mir einfach an eva(at)histamin-pir.at

(c) Euer Histamin-Pirat

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51 Gedanken zu „Wie alles begann …“

  1. Hallo Eva,
    Ich finde dein Engagement klasse. Ich weiß auch erst seit ca. einem Jahr von meiner Histaminintoleranz und die Erkenntnis, dass es an der Nahrung liegt ist erstmal eine Befreiung. Allerdings ist es für mich ein ziemlicher Kampf die Ernährung umzustellen. Der Gewinn an Lebensqualität ist es aber absolut wert. Tipps und Erfahrungen wie die auf deiner Seite helfen sehr.

    Liebe Grüße und weiter so!

  2. Hallo Laura,

    freut mich, wenn du etwas finden konntest, das weiterhilft.
    Der Anfang war hier auch umstaendlich, wie beschrieben. Eine grobe Besserung war recht schnell erreicht, aber zwischendurch gab es immer wieder mal „Attacken“, weil wir z.B. auf Sonnenblumenkerne erst kommen mussten oder darauf, dass herkoemmliche Zahnpasta (hier zumindest) ein Problem war. Das blosse Weglassen von Lebensmitteln ist auf lange Sicht auch keine Loesung. Daher war ein schoener Nebeneffekt, dass wir einige (fuer uns) neue Lebensmittel kennen lernen konnten, quasi notgedrungen. Einige sind zu richtigen Lieblingen avanciert, z.B. Chia- und Hanfsamen, diverse Oele wie Schwarzkuemmel- oder Kokosoel oder seit neuestem Fenchel als Gemuese.

    Liebe Gruesse,
    Eva

  3. hallo eva,
    ich bin heute früh auf deine seite gestoßen – als ich google zu histamgehalt von hummus befragt habe (leider hoch…). deine seite ist sofort bei meinen lesezeichen gelandet. sobald ich mehr zeit habe mache ich mich dran sie genauestens zu studieren. meine symptome sind zwar nicht so heftig wie die deines mannes, dennoch beeinträchtigt dieser histamin-mist das leben doch ganz ordentlich (vor allem wenn man nicht kochen kann und sich deshalb „gern“ von „fertig-futter“ ernährt). ich bin schon sehr auf deine rezepte gespannt (vielleicht lern ichs ja doch noch…).
    glg, manu

  4. Hallo Manu,
    die Symptome, aber auch die individuellen Vertraeglichkeiten variieren natuerlich von Person zu Person, daher habe ich unter „Ueber Histaminintoleranz“ auch MEINE Liste (und die von SIGHI). Jeder sollte seine persoenlichen Vertraeglichkeiten austesten.
    Ich hoffe, Du findest, etwas, dass Dir schmeckt und gut tut. Die meisten Rezepte sind eigentlich ohnehin einfach gemacht und sicher besser als „Fertig-Futter“. Wenn Du Fragen hast, meld Dich jederzeit 🙂
    LG,
    Eva

    1. danke, das werde ich :). ich konnte mittlerweile schon etwas mehr lesen und hab einiges erfahren was ich noch nicht wusste (obwohl ich auch immer wieder google…). deine seite ist echt toll, halt dich bitte vom delete-button fern… 😉
      lg, manu

  5. Hallo Manu,
    mit der Zeit habe ich einige Lieblingsreferenzseiten entdeckt. Vieles ist aber wirklich auch zusammengegoogelt. Ein tolles Werkzeug ist z.B. auch scholar.google.com, wo man nach wissenschaftlichen Publikationen suchen kann und nicht auf die „normale“ Google-Suche beschraenkt ist. Ein weiterer Tip zur Recherche: Ich suche immer nach einzelnen Zutaten, um Aufschluss ueber die „Histaminvertraeglichkeit“ von Lebensmitteln zu erhalten. Also z.B. fuer Hummus waere das: Tahini/Sesampaste, Kichererbsen, Rotweinessig usw. Wir waren vor der Diagnose auch grosse Hummus-Fans, mussten den dann aber eben auch streichen, leider. Ich bin immer noch am Ueberlegen, wie man den ersetzen kann… Aber gerade Huelsenfruechte (Kichererbsen & Co) sind so eine Sache. Es gibt Betroffene, die diese anscheinend und auch Kidneybohnen mit der Zeit wieder zu sich nehmen koennen. Als Input dazu: http://thelowhistaminechef.com/beanz-meanz-antihistamines/
    LG
    PS: Werde mich zusammenreissen und dem Deletebutton fernbleiben 😉

  6. hallo eva,
    vielen dank für die tollen tipps, vor allem das mit scholar.google.com :). peinlicherweise muss ich gestehen, dass ich das noch gar nicht kannte. ich ärgere mich allerdings schon lange über die „normale“ google-suche.
    hülsenfrüchte betreffend ist das bei mir sehr eigenartig – die vertrage ich so ziemlich alle gut. und ich mag sie eigentlich auch sehr gerne. 🙂
    naja, dank deiner tollen seite werde ich mir jetzt trotzdem mal ne eigene liste anlegen. nur… wo nehm ich bloß die zeit dafür und für die recherche her??
    lg, manu

  7. Ich wuerde einfach kleine Mengen austesten und evtl. Reaktionen in einem Tagebuch dokumentieren. Schreib da alles rein, was Du gegessen hast und beobachte die Reaktion fuer bis zu 3 Tage danach. Am genauesten ist es, wenn Du nur mit vertraeglichen Lebensmitteln (wo Du Dir schon sicher bist, dass Du sie vertraegst) anfaengst und dann nach und nach „kritische“ Lebensmittel austestest. Hier gibt es Tips dazu http://www.histaminintoleranz.ch/therapie_ernaehrungsumstellung.html Diese vorgefertigte Liste kann sicher auch eine Inspiration sein. http://www.histaminintoleranz.ch/download/SIGHI-Lebensmittelliste_HIT.pdf

    Wir hatten aber z.B. noch keine Probleme mit Feta. Mir hat jemand mal erzaehlt, dass der Lake manchmal Zitrone beigefuegt wird, dann macht das Sinn, dass es Probleme gibt. Knoblauch geht hier. Vielleicht nicht in Unmengen essen, aber er wirkt antientzuendlich und wird hier vertragen.Rucola geht auch. Waehrend wir z.B. Rosinen niemals verwenden wuerden. Karamell macht auch stets Probleme. Sorbit und Fluorid in Zahnpasta war hier auch ein Problem. Daher habe ich selbst angefangen Zahnpasta zu machen. Zwei Rezepte findest Du hier auf dem Blog. Das mit Malventee finde ich mittlerweile besser und Mike auch 😉 Wenn Du nicht selber „basteln“ magst, gibt es auch gute Zahnpasta von Weleda. Weizen gibt es hier gar nicht mehr. Zuckeraustauschstoffe wie Xylitol machen enorme Probleme. Meist ist da eh viel Chemie dabei. Recht kritisch sehe ich Stevia (gerne bei Fruktoseintoleranz angewendet). Wenn man die Pflanze direkt verwendet, sicher OK, aber so Pulverzeug etc. – da sind wir dann wieder beim Chemiethema. Am besten ist noch Kokosbluetenzucker. Der ist leider relativ teuer. Ansonsten geht auch Honig oder Ahornsirup hier. Glueckwunsch, wenn Huelsenfruechte bei Dir gehen. Hier machen Linsen, Erbsen, Kichererbsen, Soja & Co leider Probleme. Vorsicht beim allseits empfohlenen Vitamin C (Ascorbinsaeure). Das wird gerne ueberdosiert und macht dann langfristig Nierenprobleme. Hat zwar antihistamine Wirkung, aber sollten nur in kleinen Mengen und ueber den ganzen Tag verteilt genommen werden. Generell ist Vorsicht geboten mit Supplementen, wenn man nicht konkret gegen einen diagnostizierten Mangel selbige einnimmt. Mineralstoffe und Vitamine nimmt man stets am besten mit der Nahrung selber auf.

    Lass Dich nicht entmutigen. Mit der Zeit ist die ganze Recherche fast alltaeglich und es wird Routine im Supermarkt alles umzudrehen und die Zutaten zu lesen. Warum es sinnvoll ist eine eigene Liste zu erstellen? Eventuell eliminiert man etwas, das eigentlich vertragen wird. Wichtig ist eine ausgewogene Ernaehrung. Auch Mangelerscheinungen koennen richtig Probleme machen. Deshalb.

    Lass mich wissen, wenn Du magst, wie Du voran kommst. Wenn Du moechtest, kannst Du auch gerne Rezepte hier teilen. Ich wuerde die dann als Deine ausweisen. Rika hat mir z.B. dieses tolle Rezept zugeschickt http://histaminarm.wordpress.com/2014/05/01/bolognese-ohne-tomaten-ohne-fleisch-aber-lecker/

  8. PS: Im Moment kommen wir drauf, dass nicht alle „Nuesse“ boese sind. Macadamia z.B. geht gut. Auch Pistazien, die aber eh eigentlich keine Nuesse sind (Steinfrucht), gehen hier. Mandeln sind so eine Sache. Mal so, mal so. Haselnuesse gehen auch. Walnuesse und Pekanuesse sind aber „BOESE“ 😉

  9. Ich stöbere gerade schwer begeistert auf Deiner Seite. Du hast Dir wahnsinnig viel Mühe gegeben und ich findr es sehr schade, dass Du nicht mehr Feedback bekommst. Ich recherchiere gerade für mich, was meine Probleme (von klein:Unkonzentriert, müde, Stimmungslage bis groß: schwere Urticariaschübe, Asthmaanfälle, Verdauungsstörungen, Herzprobleme) verursachen könnte und finde es außerordentlich bewundernswert, dass Du das alles für Deinen Partner gemacht hast. Vielen herzlichen Dank für die tollen und kompetenten Informationen, die Du hier zur Verfügung stellst! !!!

  10. Liebe Eva
    Bin als Migränegeplagte auf Deinen Blog gestossen. Sag, geht es der Migräne Deines Mannes immer noch besser? Ich habe bei mir oft den Eindruck das Lebensmittel dahinterstecken. Meinst Du, ich soll es einfach mal mit der Eliminationsdiät versuchen? Lieben Dank für Deine tolle site.

    1. Hallo Tina,
      der erste Weg fuehrt natuerlich immer zum Arzt. Ist man da bei Dir irgendwie weitergekommen, warum Du unter Migraene leidest? Die Ursachen koennen ja so vielfaeltig sein.

      Histaminueberschuss kann eine Ursache sein, aber daneben gibt es noch viele weitere Moeglichkeiten. Migraene war hier sicher das schlimmste Symptom, aber auch nur eins neben anderen wie Uebelkeit bis zum Erbrechen, Herzrasen, Schuettelfrost, usw. Seit der Ernaehrungsumstellung gab es hier recht direkt Besserung, wobei es ab und zu immer noch Reaktionen gibt, aber weit weniger haeufig und auch weniger aggressiv.

      Weizen haben wir als erstes gestrichen. Alkohol wurde nie viel konsumiert bei uns und auch der kam gleich weg. Ausserdem gibt es kein „Dosenfutter“ mehr, also keinerlei Konserven. Marmelade und manchmal andere Aufstriche bilden hier die Ausnahme. Und nach und nach haben wir anderes eliminiert, wobei ich eigentlich „ersetzt“ sagen sollte. Denn das blosse Streichen von mehr und mehr Lebensmitteln wird zu Mangelerscheinungen fuehren frueher oder spaeter. Im Idealfall ersetzt man Lebensmittel durch aehnliche, so z.B. Tomaten mit Paprika, Spinat mit Mangold, Couscous mit Hirse, usw.

      Daneben muss ich offen zugeben, dass Essen nicht das einzige Problem war. Man muss sog. Umweltfaktoren mitbedenken – die spielen bei Migraene generell oft eine Rolle, hierzu zaehlen Einrichtungsgegenstaende und Kleidung (Teppich, Moebel, Wandfarbe, Bettwaesche, usw.), wo man pruefen sollte, ob etwas Probleme macht, aber auch Kosmetik wie Shampoo, Parfuem bzw. Deo und auch Zahnpasta gehoeren hier dazu. Wir verwenden nur noch silikonfreies Shampoo, Zahnpasta mache ich selber (sorbit- und fluoridfrei) – gerade seit der neuen Zahnpasta gab es noch einmal signifikant Besserung, usw.

      Einfach so eine Eliminationsdiaet ins Blaue hinaus empfehle ich, offen gestanden, nicht. Ich wuerde Deine Probleme, wenn Aerzte Dich nicht weiterbringen, mal einem Therapeuten und/oder Ernaehrungsberater vortragen, der sich auch fuer Alternativmedizin interessiert. Hier kann man feststellen, ob Du z.B. an Histaminintoleranz oder an einer gluten-induzierten Problematik leidest, ob Du auf Umwelteinfluesse reagierst, ob einfach ein Naehrstoffmangel vorherrscht (kann zu aehnlich massiven Symptomen fuehren), usw. Und das kann man dann gezielt behandeln. Ich wuensche Dir gute Besserung.
      LG,
      Eva

      1. Liebe Eva
        Dank Dir für Deine ausführliche Antwort! Bisher hat noch nie (!) ein Mediziner versucht, meiner Migräne auf den Grund zu gehen, sondern es ging immer nur darum, die Symptome in den Griff zu bekommen. Ansonsten habe ich schon viel probiert und achte auch seit zwei Jahren sehr auf meine Ernährung (Paleo). Leider hatte das auf meine Migräne bisher nur geringen Einfluss, aber Paleo ist ja auch eher histaminreich, wenn man vom Brot mal absieht (bin ein grosser Gemüse-Fermentierer geworden)
        Aber Du hast recht, ich sollte den Weg über meinen Hausarzt machen und schauen, ob ich ihn an Bord holen kann. Ansonsten werde ich es 2-4 Wochen wohl mal mit der Eliminationsdiät probieren und schauen ob es mir dann besser geht und ich dann z.B. auf Sauerkraut reagiere.
        Wie wurde bei Deinem Mann den die Histaminintoleranz diagnostiziert?
        Lieben Dank und Gruss, Tina

        1. Hallo Tina,
          was die Diagnose angeht, sollte man verschiedene Verfahren zusammendenken. Man wird Dich wahrscheinlich an einen Gastroenterologen, Immunologen oder Allergologen weiterleiten. Hier zur Info noch 2 Links, was Diagnose angeht:
          http://thelowhistaminechef.com/diagnosing-histamine-disorders/
          http://www.histaminintoleranz.ch/diagnose.html
          Fermentiertes ist natuerlich mit HIT ein Problem. Was Paleo in der Kombination mit HIT angeht, gibt es aber einige Leute, die sich darauf spezialisieren. Wir verfolgen keinen konkreten Diaet-„Trend“. Aber schau mal bei http://www.histaminentzug.de vorbei. Xaver postet alles paleotauglich.
          Lieber Gruss,
          Eva

  11. Hallo, ich bin nur durch Zufall auf deiner wunderbaren Seite gelandet und du verdienst sehr viel Respekt 🙂
    Bei mir ist keine Histaminintoleranz diagnostiziert, (jaja die lieben Ärzte!) jedoch lit ich bis vor kurzem oft unter Migräne, Durchfall, Erbrechen… Mal mehr mal weniger.
    Das erste Mal war es als ich Spaghetti mit Tomatensosse kochte… Ich kam zwei Tage nicht mehr aus dem Schlafzimmer und wenn dann nu Richtung Toilette… Der Arzt verschrieb mir Imitrex und schickte mich nach Hause. An die Spaghetti dachte ich nicht mehr und ich dachte ich litt unter Stressmigräne, die leider immer häufiger kam.
    Ich wurde schwanger und während den Monaten hatte ich überhaupt keine Migräne, nicht mal Kopfschmerzen oder Überlkeit. Die Kleine wurde geboren und dann kamen wieder die Symptome, ich recherchierte und kam zur Histaminintoleranz, mein Arzt lachte mich zuerst aus. Mittlerweile ist er überzeugt.
    Ich ernähre mich LCHF und vermeide Hartkäse, keinen Alkohol und einiges an Gemüse… Gestern aß ich Nüsse, naja hab wohl übersehen, dass man darauf auch reagieren kann, und prompt hab ich Kopfschmerzen….
    Ich muss aber sagen, dass ich Kaffee sehr gut vertrage 🙂

    Liebe Grüsse
    Réhsy 🙂

    1. Hallo Rehsy,
      die Geschichte klingt sehr nach dem, was viele Betroffene und auch wir durch haben. Das mit dem Kaffee ist interessant. Ich habe festgestellt, dass Espresso-basierter Kaffee ganz gut geht, aber Filterkaffee so ueberhaupt nicht. Das mit den Nuessen ist so eine Sache. Nicht alle Nuesse sind schlimm, so meine Erfahrung, Haselnuesse und Macadamia-Nuesse gehen eigentlich, waehrend Walnuesse oder Pekanuesse schlimm sind. Ich hoffe, Du bekommst bald eine richtige Diagnose. Auch dass Besserung waehrend der Schwangerschaft eintrat, ist ein Indiz fuer Histaminintoleranz.
      Liebe Gruesse,
      Eva

      1. Vielen dank für deine antwort…
        Mein arzt sagt, die tests wären zu teuer und überbewertet, ich soll einfach auf die nahrungsmittel verzichten die ich nicht vertrage… Hab aber im gefühl, dass es schlimmer wird… Arztwechsel ist wohl angesagt… Filterkaffee trink ich nicht, nur aus meiner maschine 🙂

        1. Jap, klingt nach neuer Arztsuche 🙁 Ich wuerde nicht einfach auf Gutduenken Lebensmittel weglassen, wie gesagt. Es gibt Kliniken, die unter Aufsicht solche Diaeten durchfuehren. Die Lage um Histaminintoleranz ist, was Tests angeht, insofern schwierig, da es nicht EINEN konkreten Test gibt, der die Sache klaert, sondern man muss mehrere Tests zusammendenken. Aber schon allein, um andere Problematiken auszuschliessen, wuerde ich einen Arzt aufsuchen. Also Fruktose-, Gluten- und so weiter -intoleranzen sollten ausgeschlossen werden und ob irgendein organisches Problem besteht, sollte gecheckt werden (Naehrstoffmangel, Darmflora, Nieren und Leber). Die Kasse uebernimmt nicht alles, aber doch einiges davon. Sprcih am besten mal mit einem anderen Arzt ueber das Thema. Am besten gleich mit einem Gastroenterologen oder Allergologen (gegebenfalls Ueberweisung geben lassen). Wird schon. Alles Gute.

  12. Liebe Eva,
    ich kann den Beiträgen der anderen nur anschließen – wirklich eine tolle Seite, sehr liebevoll gestaltet und ungemein hilfreich!
    Bei mir wurde HIT erst vor zwei Wochen diagnostiziert. Wenn ich so lese, welch jahrelangen Leidenswege andere Betroffene hinter sich haben, scheint es mir, als hätte ich richtig Glück gehabt, dass die Diagnose bei mir so zügig erfolgte, ca. drei Wochen nach Auftreten der ersten Symptome (Pseudo-Grippe kombiniert mit einer immer heftiger werdenden Nesselsucht, die mich dann mitten in der Nacht in die Notaufnahme getrieben hat, wo ich gottseidank auf eine fähige und pfiffige Ärztin gestoßen bin). Andererseits, eben weil ich noch nicht sehr lange unter der Unverträglichkeit gelitten hatte, war diese Diagnose zuerst ein ziemlicher Schock für mich und keine Befreiung. Aber es ist, wie es ist, Jammern hilft nicht, also habe ich begonnen, mich in das Thema einzuarbeiten und habe so auf Deine wunderbare Seite gefunden. Ich freue mich besonders über Deine veganen Rezepte, denn mein Speisezettel war auch vor der Diagnose freiwillig schon recht eingeschränkt, und jetzt ist er so geschrumpft, dass ich ihn problemlos auf einer DIN A4-Seite unterbringen könnte. Insofern vielen Dank für Deine köstlichen Anregungen!
    Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass HIT mit einer enormen Anzahl anderer Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, u. a. auch mit Depressionen, und tatsächlich war bei mir ein Antidepressivum der Auslöser für die Unverträglichkeit, da es in der Nebenwirkung den Histaminabbau blockiert hat. Ich würde deshalb gerne hier die Frage stellen, ob jemand Erfahrung mit Depressionen und HIT hat, genauer gesagt, ob und wie sich die Ernährungsumstellung auf die Depression ausgewirkt hat. Ich habe das Mittel natürlich abgesetzt, und zwar recht abrupt (lieber Absetzungserscheinungen als dieser Juckreiz, der, wenn ich ihm nachgebe, nur noch mehr Histamin im Körper freisetzt), und dafür geht es mir psychisch erstaunlich gut. Körperlich leider nicht, da ich in der Austest-Phase bin und sehr heftig reagiere, aber das ist ja in absehbarer Zeit auch ausgestanden und vorbei.
    Wenn ich darf, abschließend noch eine Anmerkung zum Thema Soja: Natürlich ist Soja für unsereins nicht der HIT, aber der von Dir zu Recht kritisierte Massenanbau dient in erster Linie der Futtermittelherstellung, nur ein recht bescheidener Anteil der Produktion wird direkt von Menschen verzehrt. Wer also den Regenwald schützen will, sollte nicht den Sojakonsum, sondern den Konsum tierischer Produkte reduzieren, so kann man ziemlich einfach etwas beitragen. Bitte nicht als veganes „Missionieren“ missverstehen, nur als Anregung…
    Nochmals vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen so großzügig mit anderen teilst. Alles Gute Dir und Deinem Mann, herzliche Grüße aus Berlin,
    karina

    1. Hallo Karina,
      zum Thema Soja: In der Tat, was GMOs anlangt, geht es hier vor allem um Futtermittel fuer Tiere. Ich habe das aber in einem der Beitraege auch erwaehnt – ich habe nur jetzt nicht alle vor Augen, kann gut sein, dass das in einem nicht so direkt herauskommt. Problematisch ist es v.a. als ‚Kraftfutter‘, wenn es an Tiere gegeben wird, die Huelsenfruechte in der Form gar nicht essen wuerden, z.B. eben Kuehe. Wer noch Eier isst, Milch trinkt, muss hier bei HIT darauf achten, Heumilch oder Wiesenmilch zu kaufen, bio natuerlich und auch Eier, die von Huehnern kommen, die nicht mit Soja gefuettert wurden, muss man heutzutage erstmal finden. Soja wird mit HIT generell eher schlecht vertragen. Bei der gigantischen monokulturellen Anbauweise fuer Futtermittel unterstuetzen wir nicht noch zusaetzlich den heimischen Anbau, auch wenn der mitunter bio ist – ist aber Einstellungssache und wie vieles, was ich auf der Seite beschreibe, eine persoenliche Entscheidung, der nicht jeder oder jede folgen muss, klar. Der Regenwald ist durch Fleischkonsum und v.a. Verzicht auf Palmoel (Ernaehrung und Kosmetik) sicher besser zu schuetzen, da hast Du also Recht.

      Wir haben hier beide aehnlich generell wie bei Soja eine sehr negative Einstellung zu Antidepressiva. Den Histaminbezug hast Du ja selbst schon gemacht, aber sowas bringt noch weit mehr Prozesse im Koerper durcheinander, ganz zu schweigen davon, dass damit stets nur Symptome behandelt werden. Je nach dem, was Deine Situation ist bzw. erfordert, denke ich, sind gute Ernaehrung (viel „Gruenzeug“ und „Vitaminreiches“, Verzicht auf Weizen oder ganz auf Gluten), sich selbst viel Gutes zu tun, sich mit lieben Menschen umgeben, Zeit in der Natur verbringen und Bewegung in freier Natur (nur nicht uebertreiben) bessere Ansaetze bei Depression als die „Betaeubung“ mit Tabletten.

      Ich wuensche Dir fuer beide Herausforderungen, psychisch und ernaehrungstechnisch, alles Gute. Das mit dem Austesten geht vorbei und ich hoffe, Dein Speiseplan wird mit der Zeit wieder laenger werden 🙂

      Liebe Gruesse,
      Eva

    1. Liebe Eva,
      ganz lieben Dank für Deine Antwort, Deine lieben Wünsche und guten Tips, und besonders für den Link auf Yasminas Erfahrungsbericht, den ich in der Tat sehr hilfreich fand und der meinen Verdacht bestätigt, dass meine Depressionsschübe primär physiologisch bedingt sind. Ich kann die Vorbehalte gegen viele Psychopharmaka sehr gut nachvollziehen und teile sie auch; ich allerdings habe nur, und das auch immer nur phasenweise für drei bis sechs Monate, sog. Serotoninwiederaufnahmehemmer genommen, die ich bis vor kurzem immer gut und nebenwirkungsfrei vertragen habe und die mir auch sehr geholfen haben, den Botenstoffwechsel im Hirn wieder anzukurbeln und mich somit in die Lage versetzten, meinen Alltag zu bewältigen. Ich sollte dazu sagen, dass ich seit bald 30 Jahren immer wieder mit dem „schwarzen Hund“ (wie Churchill ihn genannt hat) zu kämpfen habe, insofern war ich für die Möglichkeit einer (vorübergehenden) medikamentösen „Krisenintervention“ sehr dankbar, zumal die von mir genommenen Medikamente mich nicht betäubt haben, sondern mir im Gegenteil gut aus meinem Loch herausgeholfen haben und mich somit in die Lage versetzt haben, die von Dir erwähnten nicht-medikamentösen Bewältigungsstrategien anzuwenden (was nämlich schwierig bis unmöglich ist, wenn man gerade im Loch sitzt). Aber natürlich freue ich jetzt wirklich sehr, eine Möglichkeit gefunden zu haben, endlich den wahren Ursachen der Depression zu Leibe zu rücken! Es heißt ja nicht umsonst, du bist, was du isst…
      Mein geschrumpfter Speisezettel bereitet mir übrigens keinen Kummer. Ich habe in diesem Leben meine Ernährung schon zweimal radikal umgestellt, vor über 25 Jahren von omni auf vegetarisch (wegen Rheuma), und dann vor ca. zwei Jahren von vegetarisch auf vegan (wegen schlechtem Gewissen), ich habe also eine gewisse Übung. Abgesehen davon begreife ich als Buddhistin die HIT als eine wunderbare Gelegenheit, meine Anhaftung an bestimmte Dinge (wie z. B. Schokolade) zu durchschneiden, zu größerem Gleichmut zu kommen und tiefere Einblicke in die vergängliche Natur des Leidens zu erlangen. Von daher ist alles schick, es geht mir gut und ich betrachte die HIT nicht als Einschränkung, sondern im Gegenteil als Bereicherung und als eine großartige Möglichkeit der persönlichen/spirituellen Weiterentwicklung, also als einen „blessing in disguise“, wie es einer meiner Lehrer in einem anderen Zusammenhang einmal so schön ausdrückte.
      In diesem Sinne wünsche ich Dir/Euch ein schönes Frühlingswochenende und sende viele liebe Grüße aus dem sonnigen Berliner Wedding,
      karina

      1. Hallo Karina,

        Dir auch ein schoenes Wochenende. Ja, wir sehen die Intoleranz zwar als Herausforderung, aber irgendwie auch als eine Reise und manchmal auch ein „Segen“, der uns dazu bewegt hat generell gesuender zu essen und neue Lebensmittel auszuprobieren, Chiasamen z.B. Morgen startet mein Chiasamen-Event 🙂

        Liebe Gruesse,
        Eva

  13. Auch ich möchte dir mal ganz lieben Dank sagen ! 😉

    Ich finde es bewundernswert, dass du aus deinem Wissen über die Histaminintoleranz kein Geschäft machen möchtest. Dir meinen hohen Respekt dafür.

    Ich bin vor ungefähr zwei Jahren durch Google auf meine bestehende Histaminintoleranz aufmerksam geworden. Ärzte konnten zuvor nie etwas mit meinen Symptomen anfangen. Das fiese an der Sache sind für mich die Herzrhythmusstörungen(extrem hoher Puls, niedriger Blutdruck), die sind arg ausgeprägt. Nun ja jetzt weiss ich ja wie ich mich richtig zu ernähren habe, dennoch passieren mir hin und wieder kleine Patzer, hm man könnte auch sagen, die Lust bzw. der Genuss auf andere Lebensmittel sind nun mal vorhanden. Wenn mir diese Dinge passieren, nehme ich Vitamin C ein, dies in einer höheren Dosis (1000 – 2000mg), bis die heftigen Symptome nachlassen.

    Zur Zeit gehe ich streng die Ursache auf den Grund. Mein Blutbild hat mir gezeigt, das mein Vorrat für Magnesium stark ausgeloschen ist, ebenfalls der Vitamin B 12 Status und Vitamin D, Magnesium nehme ich nun in Verbindung mit Vitamin B6 ein, da die Bioverfügbarkeit von Magnesium somit höher ist, verfüge hier über ein Kombipräparat, ferner habe ich noch andere Mangelerscheinungen über die Jahre hinzubekommen, dies resultierend aus einer langwierigen bestehenden „Darmgeschichte“. Heute wird mir einiges klarer, warum die Histaminintoleranz bei mir ausgebrochen ist.

    Mein Problem besteht aktuell darin, das eine Zahnarztbehandlung ansteht und mein behandelnder Zahnarzt nicht weiss, welches lokal Anästhesieverfahren er anwenden darf. Betäubungsmittel mit Adrenalin sollte ich meiden oder ? Möglicherweise ist dir ein wirksames Antihistaminika bekannt (?)

    Für heute wünsche dir noch einen sonnigen Tag.

    Ganz liebe Grüsse
    Hannah

    Wenn du möchtest kannst du mir auch gern über meine E-Mail schreiben.

    1. Hallo Hannah,
      der letzte Eingriff beim Zahnarzt ist hier etwas her. Ich bin extra mitgekommen und kann das nur empfehlen, dass man sich eine Vertrauensperson mitnimmt, falls man danach etwas matt ist. Der Zahnarzt ist recht erfahren und wusste bescheid, als es hieß, Histaminintoleranz und so… Aber ja, Adrenalin ist keine gute Idee. Vorher etwas Kalzium und ein Antihistaminikum kann helfen, der „Histaminer“ kam damals aber ohne aus. Welches Präparat Du am besten verträgst, musst Du mal austesten. Ich kann da jetzt nichts pauschal empfehlen, es gibt ja einige.
      Schönen Restsonntag.
      Liebe Grüße,
      Eva

  14. Hallo Eva
    sehr spannend, deine Geschichte und dein ganzer Blog! Ich habe bei mir auf dem Blog auch gerade einen Erfahrungsbericht einer HIT Betroffenen veröffentlicht, weil ich finde, dass möglichst viele Leute erfahren sollten, dass es dieses Problem gibt und dass psychische Symptome nicht immer bedeuten müssen, dass der Ursprung psychischer Natur ist.
    Ich werde deinen Blog gerne auch auf meiner Facebook Seite teilen!
    Liebe Grüsse
    Julia

    1. Hallo Julia,
      gerne kannst Du den Blog verlinken/teilen. Viele Probleme, die als „psychisch“ abgetan werden, haben am Ende doch mit der Ernährung zu tun, Histaminintoleranz ist da ein Beispiel, aber auch andersherum, können z.B. Schizophrene durch eine glutenfreie Diät Milderung ihrer Symptome erfahren, usw.
      Liebe Grüße,
      Eva

  15. Danke für diesen Blog.
    Ich hab gerade den Verdacht, dass ich auf Histamin reagiere und da ist es unglaublich hilfreich, Seiten zu finden, die sich einfach und trotzdem ausführlich mit dem Thema befassen.

    Mein größtes Problem ist momentan, dass ungefähr alles, was ich gern esse, „verboten“ ist… mal sehen, wie es wird, wenn ich die Sachen weglasse. Ich frage mich z.B. gerade, wie ich ohne Tomaten überleben soll 😉

    1. Hallo Nina,
      sollte sich die Histaminintoleranz bestätigen, musst Du längst nicht auf alles verzichten, viel mehr gilt es deine TOLERANZschwelle zu finden – es ist ja keine Allergie. Was Tomaten angeht, kann man die ganz gut mit roten Paprika ersetzen. Um die Schärfe etwas rauszunehmen, kombiniere ich das Ganze gerne mit Karotten. So mache ich aus Karotten und Paprika z.B. immer meine Pizzagrundierung und ähnliches.

      Liebe Grüße,
      Eva

  16. Guten Morgen!
    Ich habe Deinen Blog heute morgen entdeckt, als ich frustriert (mit schwerem Durchfall und Hautausschlag) im Netz surfte.. auf der Suche, warum ich den (länger im Kühlschrank gelegenen) Lachs auf Weizenbrot nicht vertragen habe…eigentlich wollte ich heute zur Messe nach Stuttgart fahren, aber die lange Strecke mit Bahn kann ich mir vermutlich „abschminken“…
    Beim Lesen der ersten Seiten von Dir ging mir auch auf, warum ich plötzlich keinen Kaffee mehr vertrage: ich habe mir eine Kapselmaschine gekauft (die, die vom hübschen Hollywood-Schauspieler beworden beworben wird) und habe seither immer ca. 5 Stunden danach Bauchweh und Hautjucken. Tomaten gehen nicht, Bananen nicht.. bei mir macht sich das v.a. durch häufige Rennerei auf’s WC (mein Darm, das Klo und ich sind gute Freunde, wir sehen uns oft), Gelenkschmerzen, Naselaufen und Hautreizungen bemerkbar. Alles, was ich bei Dir lese, passt… meine Güte…. Danke daher, dass Du den Blog nicht aufgegeben hast – und liebe Grüße an Ehemann und Katzen!

    1. Hallo Regina,

      Du solltest Deine Vermutung auf jeden Fall noch ärztlich bestätigen lassen, aber ich hoffe, Deine spezielle Beziehung zum Klo wird sich damit bald wieder geben. Zum Thema Kapselmaschine (ganz gleich, welche): Die Dinger sind nicht nur teuer in der Haltung (was kostet eine Kapsel?!), sondern auch noch schwere Umweltsünder, da jede Kaffeeportion in Wegwerfmetall gehüllt wird. Und gesundheitlich sind sie in der Regel bedenklich, da eben aufgrund der Einzel-Metallverpackungen immer wieder Rückstände im Kaffee gefunden werden. Fazit: Bei regelmäßigem Genuss wird man nie so aussehen wie George Clooney, der spuckt das Zeug sicher nach Ertönen der Regieklappe wieder aus, würde ich meinen. Aber das nur am Rande. Ich hoffe, Du findest hier Hilfreiches. Alles Gute für Dich. Liebe Grüße vom Histamin-Geplagten, der Tigerbande und von mir 🙂

  17. PS: Nachtrag noch zu meinem Eintrag. Milchzucker-Unverträglichkeit seit 21 Jahren bekannt; keine Fructose-Unverträglichkeit, Gluten getestet, Dünndarmbiopsie gemacht, nix gefunden; Hautärztin meinte, es ist Stress.. bei bestimmten Hormonlagen (vor den Tagen) wird es schlimmer, dazu Narkose- und Zahnarztspritzen-Unverträglichkeit….wenn gar nix mehr half, bin ich in die Badewanne…. also irgendwie passt das alles…. (*amKopfkratz*).

    1. Ja, klingt auf jeden Fall gaaanz verdächtig. Histamin ist auch immer eine Hormonsache. Am besten mal zum Immunologen oder Allergologen überweisen lassen. Die sollten der Sache auf den Grund gehen können.

  18. Hallo, ich freue mich, wieder einmal eine Seite entdeckt zu haben, die einem weiter hilft und aus der man erkennen kann, dass man nicht immer der „Eine“ ist, der davon betroffen ist. Da kommt dann ein „Aha“ und „siehst Du, das gleiche ist bei mir auch so“ oder „ach, so ist das…“ Ich selbst hatte einmal so eine Seite für Colliehalter, da ich selbst Hunde sehr liebe und auch immer noch habe. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein Collie vom Tierarzt totgespritzt wurde mit dem falschen Medikament – dem Medikament, das auch auf meiner Seite stand! Ich löschte sie, wurde sehr krank… Wie auch immer, ich habe noch eine Frage bzw. mich würde interessieren, ob es anderen genauso geht: ich habe festgestellt, dass ich, wenn ich wieder einmal stark reagiere, am anderen Tag mehr wiege. Das geht nun schon bis vor die Zeit, in der ich wußte, dass ich histaminintolerant bin. Aber zu der Zeit habe ich es auf meine Schilddrüse geschoben. Die ist aber seit 2 Jahren raus und ich nehme zu, wenn ich falsch esse. Und je vorsichtiger ich bin, umso schlechter geht es mir, das ist wie eine Entgiftung. Zudem kommt noch, wenn ich konsequent nichts histaminhaltiges esse, dann reagiere ich, z.B. nach 1 Woche oder so umso heftiger. Also 2 Punkte: 1. zu viel Histamin – ich nehme gering zu – ca. 1/2 Kilo/Tag. 2. Totale Abstinenz bei der Einnahme verstärkt die Abwehrreaktion des Körpers – kann das sein? Viele Grüße Marieluise

    1. Hallo Marieluise,

      ich höre oft eher das Gegenteil, wenn es um HIT geht und sehe hier auch eher das Gegenteil, also dass Leute dazu neigen, dünner zu werden und Gewicht zu verlieren. Was jedoch sein kann, wenn es nur um das Ergebnis auf der Waage geht: Wassereinlagerungen sind ein Symptom, das bei HIT auftreten kann. So könnte ich mir ein paar Pfunde mehr auf der Waagenanzeige erklären. Zu dem Thema heftiger Reagieren nach Histamin-Abstinenz: Ich hatte das Gefühl auch eine zeitlang, also dass die Reaktionen schlimmer werden, wenn man konsequent isst und dann doch EINMAL sündigt. Mittlerweile bin ich da aber wieder weg von. Mein Eindruck ist eher, dass sich immer wieder kleine Sünden unbemerkt einschleichen und irgendwann schwappt der „Histamin-Eimer“ dann halt doch über. Außerdem: Einige „Sünden“ werden stärker bestraft als andere und das fällt offenbar sehr individuell von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. So ist z.B. normale Zahnpasta hier ein No-Go (auch wenn die freilich nicht gegessen wird), das Gleiche gilt für Hefeteig und Vollkornprodukte (auch Dinkelvollkorn – witzigerweise geht das polierte Mehl besser, wahrscheinlich weil die Pflanzenabwehrstoffe, die in der Schale stecken, dann weg sind) und carrageenhaltige Milchzubereitungen. Viele Grüße, Eva

  19. Hallo Eva,

    vielen herzlichen Dank für deine Arbeit, ich bin froh auf deiner Seite gelandet zu sein. Drei Jahre habe ich mich mit ständigen wehenartigen Bauchschmerzen und Durchfall herumgeplagt und bin von Arzt zu Arzt und Untersuchung zu Untersuchung gelaufen. Bis auf eine Kapsel-Endoskopie hatte ich alles durch und habe sie dann machen lassen, obwohl meine Krankenkasse diese nicht bezahlt hat (hat mich knapp 1100 Euro gekostet). Es wurde eine Entzündung des Dünndarms festgestellt, aber den Grund konnte mir keiner nennen. Habe im Internet recherchiert und bin auf Histaminintoleranz gestoßen. Seit ich meine Ernährung entsprechend umgestellt habe, geht es mir erheblich besser und ich kann am normalen Leben wieder teilnehmen (es gibt Rückfälle, wenn ich was falsches erwischt habe). Deine Rezepte sind ein Segen für mich, weil meine Ernährung sehr einseitig war. Vielen Dank und mach weiter so.

    Sabine

  20. Hallo Eva,

    Auch von mir ganz herzlichen Dank für deine tolle Seite. Ich habe auch über Umwege vor einem Jahr festgestellt, dass ich wohl auch schon seit der Kindheit mit Histaminintoleranz zu tun habe.

    Mich begleiten z.b. Asthma, Neurodermitis, später starke Reizempfindlichkeit und phasenweise innere Unruhe, extreme Reiseübelkeit (sogar wenn ich selbst am steuer sitze lol), Schmerzen, Schlafprobleme und viele Medikamentenunverträglichkeiten. Ich tippe bei mir vor allem auf die HNMT-Variante des Histamin abbauenden Enzyms, die eingeschränkt arbeitet.

    Leider wurde wie bei vielen alles immer nur auf „psychosomatische“ Probleme geschoben. Ich bekam aber letztlich einen starken Histaminblocker verordnet, der aber vor allem als Antidepressiva eingesetzt wird („Sie haben Depressionen, deswegen geht es ihnen schlecht, egal ob sie trotzdem gute Laune haben“) und aus Verzweiflung habe ich eingewilligt.

    Nun, das hat zwar gegen einige Symptome geholfen, auch die Allergien und Hautprobleme waren erstmal weg, aber hat ziemlich starke körperliche und psychische Nebenwirkungen und ich kann mich trotz nur kurzer Einnahme nur sehr langsam davon entwöhnen mit umso heftigeren Symptomen.

    Ist ja auch nicht verwunderlich, wenn mein Körper Histamin verlangsamt abbaut und meine Rezeptoren daher beim Reduzieren des Medikaments von Histamin erstmal wieder „überflutet“ werden 🙁

    Seit ich auf Histaminarme Ernährung bzw. besonders auf das meiden von Histaminliberatoren achte, komme ich trotz der starken Absetzsymptome viel besser zurecht und kann endlich wieder schlafen 😀

    Hilfreich war für mich besonders z.b. dein Input, nicht einfach nur Dinge zu streichen, sondern zu substituieren durch „Anti-Histamin-Food“ Und auch, das ganzheitliche Betrachten der ganzen Substanzen denen wir uns aussetzen zb. auch bei der Körperpflege.

    Vor allem aber ist deine Seite so schön übersichtlich und angenehm, und deine Texte machen einfach Spaß beim lesen 😀

    Liebe Grüße
    Alea

    1. Liebe Alea,

      vielen Dank für Dein überaus herziges Feedback. Tatsächlich hat die Schulmedizin im Bereich von Histaminintoleranz und anderen Krankheiten noch einiges nachzuholen. Die eine Pille, die gegen alles hilft, gibt es einfach nicht. In akuten Phasen können Antihistaminika etc. natürlich Linderung verschaffen. Eine Dauerlösung sind diese Medikamente jedoch nicht. Umso schlimmer, wenn mit Antidepressiva auf scheinbar psychosomatische Krankheiten geschossen wird, wenn doch, wie im Fall von HIT, ein physisches Problem vorliegt, auch wenn man vielleicht nicht direkt einen Fehler an symptomatischen Organen wie Lunge, Herz etc. feststellen kann. Die Diagnostik von HIT ist nach wie vor recht kompliziert, daher auch solche medikamentösen Schnellschüsse.

      Ich hoffe, Du kannst Dich sukzessive von dem Medikament lösen und findest einen ganzheitlichen Weg, mit Deiner HIT umzugehen. Neben der Ernährung spielen da auch der bewusste Umgang mit Kosmetik sowie Entspannung eine Rolle. Darüber hinaus kann es sehr sinnvoll sein, mal zu checken, wie es um die Darmflora und Nährstoffversorgung steht. Tatsächlich können Mängel diverse Probleme verursachen und nach einem „Auffüllen“ kommt man mit einer gesunden Ernährung oft auch wieder ohne Supplemente klar.

      Alles Gute für Dich und willkommen an Bord!

      Eva

  21. Liebe Eva

    Danke Dir 🙂

    Hast du vielleicht noch einen Tipp/einen „Plan“ bezüglich der möglichen Mängel, was und wie man da am besten testen sollte? Es ist doch recht verwirrend, B6, B12, Zink, Kupfer, Magnesium usw, aktive Form/inaktive Form, Vollblut, intrazellulär oder Serum. Scheint mir eine eigene Wissenschaft zu sein, oder hast du dazu schon einen Blogbeitrag den ich noch nicht gefunden habe?

    Die meisten Ärzte machen ja nur die Standard-Tests.

    Lieben Gruß
    Alea

    1. Da die meisten solcher Tests aus eigener Tasche zu bezahlen sind, würde ich jeweils mit dem behandelnden Arzt besprechen, welche Tests im individuellen Fall angezeigt sind. Darmflora-Check (im Labor, nicht per Internetversand) ist immer eine gute Idee, wenn die HIT plötzlich im Leben auftaucht oder man zuvor mal länger Antibiotika einnehmen musste. Wer sich nicht vegetarisch/vegan ernährt oder durch eine Veranlagung/Vorerkrankung vorbelastet ist, leidet eher unwahrscheinlich an B12-Mangel, da das recht gut vom Körper gespeichert werden kann.

      Zink und Kupfer sind Gegenspieler. Vor allem hormonelle Verhütungsmittel können den Haushalt schon mal durcheinanderwerfen, aber eben auch Kupferspirale etc. Also worauf und wie getestet wird, würde ich mit dem Arzt besprechen, da da jedes Vitamin bzw. jeder Mineralstoff/jedes Spurenelement auch so seine Eigenheiten hat.

      Ich habe dazu im Detail noch nichts geschrieben, wäre aber mal’ne Idee. Meine Empfehlung: Arzt suchen, der sich auskennt, gezielt testen und dann gezielt behandeln, was halt nötig ist. Auf keinen Fall wild Multivitamintabletten einwerfen, ohne dass man weiß, was eigentlich fehlt.

      Gerade Vitamin B6 ist hier ein „witziger“ Spezialfall: Es wird sowohl für die Umwandlung von Histidin in Histamin als auch für den Histaminabbau gebraucht. Wer also KEINEN Mangel hat und dennoch Vitamin B6 nimmt, kann seine HIT dadurch sogar verschlimmern. Für mehr dazu: Mal Dr. Kofler googeln. Dazu gibt’s aber auch was auf dem Blog.

      Liebe Grüße,

      Eva

  22. Hallo Eva,

    nun bin ich auch hier auf Deinem wahnsinnig tollen Blog gelandet und habe innerhalb kürzester Zeit (ziemlich genau 3 Beiträge lang) noch einiges dazulernen können 🙂

    Seit etwa 1,5 Jahren weiß ich endlich, was mir fehlt, nachdem ich gut 6 Jahre lang mit Cortison vollgestopft wurde, da dies das einzige Mittel war, das meine heftige Urticaria unter Kontrolle brachte. Diverse (Uni-)Kliniken und noch diversere Tests brachten keinerlei Resultat, und immer waren die Symptome gleich: heftigste Nesselsucht (mit Angioödem) und dementsprechend hohe Entzündungswerte im Blut bei sonstiger Brummgesundheit. Kein Arzt konnte sich erklären, was los war – bis jetzt. Juhu!

    Nachdem ich die Eliminationsdiät gemacht hatte und unsere heimische Küche auf histaminfreundlich umgestellt wurde, konnte ich sogar bis vor Kurzem recht „normal“ essen. Jetzt hat es sich wieder verschlimmert, also Handbremse ziehen und wieder achtsamer Futtern.

    Was bei mir aufgefallen ist: Bei jedem schnöden grippalen Infekt schlägt die Nesselsucht zu – kennt das noch jemand mit HIT? Ich erkläre es mir so, dass das Immunsystem a) selbst Histamin ausschüttet, um den Infekt zu bekämpfen und b) so beschäftigt ist, dass der Histaminabbau hinten angestellt wird. Schon ein komplexes Ding, unser Körper… 🙂

    Werde auf jeden Fall hier weiter reinschauen und auch die Rezepte ausprobieren!

    Liebe Grüße und ein fettes DANKE!

    Lena

    1. Hallo Lena,

      ich erkläre mir das bei Infekten und anderen entzündlichen Geschichten ganz genau wie Du. Histamin als Entzündungsmediator ist ja eben nicht nur „böse“, sondern hilft uns, wenn es darum geht, „Eindringlinge“ im Körper zu bekämpfen. So ist dann bei Krankheit auch die Histaminproduktion neben diversen anderen Entzündungsmarkern etwas erhöht. Wer jedoch von vornherein zu viel Histamin produziert (Mastzellaktivierungserkrankungen) oder Probleme mit dem Abbau hat (Histaminintoleranz – DAO-/HNMT-Mangel), hat dann natürlich Beschwerden.

      Mein Histaminer hat z. B. mal arg an einem Abzess im Ohr gelitten. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber das hat ihn ganz schön umgehauen, wohl auch wegen der Histaminsache. Bekannt ist das auch, wenn z. B. Zähne kariös sind bzw. unter einer Füllung unbemerkt Karies schlummert.

      Cortison ist sehr wirksam gegen Histamin, aber eben nur eine Symptombekämpfung, wenn man sich nicht damit auseinandersetzt, WARUM der Histaminpegel auf einmal hochschießt. Hinzu kommt eine gewisse Abhängigkeit, wenn man das Cortison dann plötzlich absetzt. Schwups, sind die Beschwerden zurück und womöglich ist nun auch der Hormonhaushalt aus der Balance.

      Hier in Österreich kann man einmal im Jahr eine sog. Gesundenuntersuchung machen. Bei diesem Check-up kann man auch alle möglichen Werte mal untersuchen lassen. Allfällige Mängel können nämlich auch dazu beitragen, dass man sich a) erkältet und b) Histamin schlechter abgebaut wird – das noch am Rande.

      Ich hoffe, Du findest noch mehr Sachen, die Dir weiterhelfen. Gute Besserung & natürlich immer guten Hunger!

      LG,

      Eva

  23. Eva, deine Seite ist ein Hammer!
    So etwas brauchen die Betroffenen!
    Darum erzähle ich die Geschichte meiner Tochter, vielleicht hilft sie auch jemanden, den langen Leidensweg zu verkürzen.
    Meine Tochter (16 Jahre) ist eigentlich schon ihr ganzes Leben mehr oder minder müde. Da sie aber trotzdem sehr aktiv (Sportlerin in einem Nationalteam) ist, haben wir immer gedacht, dass sie sich auspowert und mehr Schlaf/Ruhephasen braucht als andere Mädels.
    Sie hat von mir Bäume und Gräser Allergie, Hautausschlag, tränende Augen, Niesreiz in der Früh, etc. geerbt.
    Vor 1 1/2 Jahren nach der Zecken-Auffrischungsimpfung (jeder Arzt bestreitet einen Zusammenhang damit) ging es ihr deutlich schlechter.
    Sie hat andauernd Halsweh – kein Bakterium, kein Virus. Meine Tochter ist eine Mundatmerin, d.h. der automatische Mundschluss ist nicht gegeben. Sie arbeitet seit Kindergartenalter daran und untertags ist der Mund meist geschlossen, aber in der Nacht kann sie es nicht steuern. Daher haben wir uns das Halsweh in der Früh erklärt, dass sie eben die ganze Nacht durch den Mund geatmet hat.
    (Als kleines Kind hatte sie über 4-5 Jahre ca. einmal im Jahr Streptokokken – behandelt mit Antibiotika.) Sie hatte im heuer Frühjahr durchgehend 4 Monate Halsweh – wir waren alle am verzweifeln!
    Sie kam das letzte Jahr 2-3 mal in der Woche von der Schule heim, weil es ihr so schlecht ging.
    (Keine schulischen Probleme, geht gern zur Schule, hat ausgezeichneten Erfolg, hat die Fehlstunden alle nachgeholt).
    Ärzte nahmen uns nicht ernst – Jugendliche in dem Alter ist halt müde ……….. zweifach Belastung durch Sport und Schule ist ganz normal ……. es geht alles vom Kopf aus ………
    Wir haben mit ganz vielen Bekannten gesprochen und gingen nach der Reihe deren Tipps und Erfahrungen nach, bis wir zu möglichen Problemlösungen gekommen sind:
    Halsweh/knallroter Hals – kommt unter anderem von einer verstärkten Hausstaubmilben-Allergie. Encasings für Polster, Matratze, Topping, Bettdecke gekauft, abends 1 Montekulast Tablette und das Halsweh war innerhalb einer Woche verschwunden. Die Erleichterung könnt ihr euch vorstellen!
    Natürlich spürt sie den Hals, wenn sie ein falsches Lebensmittel isst (hat Kreuzallergie – Apfel, Nüsse, Kiwi, Karotte etc.das wussten wir schon länger), aber das verschwindet dann relativ schnell.
    Müdigkeit/Abgeschlagenheit – inzwischen ist sie positiv ausgetestet auf Lactose- und Fructose Intoleranz, Soja Unverträglichkeit (Internist auf Unverträglichkeit spezialisiert) ausgetestet. Sie hat selten Bauchschmerzen, manchmal Kopfweh,
    Wir sind erst in der Anfangsphase – was darf ich überhaupt noch essen?
    Wir haben ziemlich viel reduziert und Besserungen sind bereits eingetreten. Sie hatte bereits 2 Tage ohne Müdigkeit! Und an manchen Tagen hält sich die Müdigkeit in Grenzen!
    Aber – wenn ich die Ärzte auf HIT anspreche, bekomme ich keine befriedigende Antwort.
    Denn meine Tochter verträgt keine Tomaten, Ketchup, Erdbeeren, Thunfisch ….. und für mich sprechen die Symptome für HIT.
    Daher meine Frage, wir sind aus Tirol – kennst du einen kompetenten „Histamin-Arzt“ und einen Diätologen/in auf Histamin spezialisiert in Innsbruck/Umgebung?Unsere Sport Ernährungsberaterin konnte uns zwar Tipps geben, aber im Detail kennt sie sich doch leider nicht aus.
    Und wie verträgt sich Histamin (HNMT)und Sport?
    Und nach meinen kleinen Recherchen bin ich zum Schluss gekommen, dass ich wahrscheinlich auch schon seit Jugendalter HIT habe, aber nicht so stark ausgeprägt wie meine Tochter!
    Vielen lieben Dank für deine Antwort und an alle Betroffenen – nicht aufgeben und bitte Erfahrungen weitergeben!

    1. Liebe Grüße nach Tirol!

      Auf jeden Fall gehört das Thema Histamin/Mastzellen bei all den Unverträglichkeiten abgeklärt. Man könnte auch mal auf die Darmflora schauen. In der Literatur bin ich immer wieder auf Dr. Kofler gestoßen, der ebenfalls in Tirol sitzt: https://www.kofler-haut.at/ Vielleicht meldet Ihr Euch da mal? Ohne Arzt ist man einfach nur am Raten. Man braucht jemanden, der sich auskennt und dem Verdacht dann auch kompetent nachgeht. Du kannst uns gerne auf dem Laufenden halten, was dabei herausgekommen ist.

      Zum Thema Sport und Histamin findest Du hier ein paar Infos.

      Viele Grüße

      1. Danke Eva für die rasche Antwort.
        Werde mich um einen Termin bei Dr. Kofler bemühen.
        Kann man eigentlich das körpereigene Histamin auch „eindämmen“- oder beeinflussen – so ähnlich wie mit DAOSIN oder Schwarzkümmelöl?

        1. Ja. Das körpereigene Histamin wird in den Mastzellen gespeichert, die im Blut herumschwirren. Im „Normalbetrieb“ sind diese Zellen stabil. Bei Stress, Entzündungen oder allergischen Reaktionen setzen sie jedoch Entzündungsstoffe, u. a. Histamin, frei. Ein geregelter Tagesablauf, ausreichend Ruhephasen, genug Schlaf usw. helfen dabei, dass erst gar kein Stress aufkommt. Sport und das Einhalten der persönlichen Toleranzschwelle (Stichwort Eliminationsdiät) sind weitere Themen, die es hier zu beachten gilt.

          Man kann einiges tun, um die Mastzellen zu „managen“.

          Daneben gibt es auch natürliche Stoffe, die mastzellstabilisierend wirken. Einen stelle ich z. B. hier vor. Aber auch Schwarzkümmel(-öl) ist ein guter Tipp. Lebensmittel mit mastzellstabilisierenden Inhaltsstoffen wirken also vorbeugend bzw. helfen beim Management des körpereigenen Histamins.

  24. Liebe Eva,

    Vielen Dank dass du deine wunderbare Website weiter online hältst! Ich finde hier so viele wertvolle Informationen und zusätzlich auch noch den Trost, dass ich nicht allein bin mit meiner Histamingeschichte. Sie hat bei mir, nach einem Leben voller Angstzustände, leider vorerst ein sehr schlimmes Ende genommen. Bzw natürlich kein Ende. Aber seit ich vor 2 Wochen endlich die Bestätigung bekam, dass ich viel zu viel Histamin im Blut und im Darm habe, obwohl gleichzeitig der DAO Höchstwert um das doppelte überschritten ist und nun fürs erste so histaminfrei esse wie ich nur kann, sind meine Symptome sehr viel besser geworden. Bei mir kamen die erkennbar schlimmen Symptome erst mit den Wechseljahren und wurden mit Hitzewallungen verwechselt. Herzrasen, Magenknoten, Schwitzen…nachdem nichts von den üblichen Mitteln half, Hormone wollte ich nicht nehmen – ein Fehler wie ich jetzt denke – habe ich aufgegeben. 8-10 Jahre habe Ich so gelebt. Ich war ja schon mein Leben lang darin geübt, zu verstecken, wie schlecht es mir eigentlich geht. Natürlich hab ich mir einreden lassen und auch selber geglaubt, dass meine Probleme psychisch sind. Aber dann kam Corona mit all den Ängsten und Einschränkungen, ich hab schlechter geatmet, mich schlechter ernährt, Ich konnte wegen der Anfälle schon jahrelang nachts nie länger als 2 Stunden schlafen und kam eigentlich insgesamt überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Ich habe nur noch gearbeitet und Sport gemacht. Und dann am 17. November 2020 gleichzeitig zwei Hirnblutungen bekommen. Da fing das Elend dann natürlich erst richtig an. Nun habe ich mit den Nervenschäden zu tun, mein Leben ist komplett in die Brüche gegangen, Beziehungen haben sich verabschiedet, alles sehr unschön. Ich weiß zur Zeit noch nicht, wie ich überhaupt weiter leben kann. Aber durch die Information auf deiner Seite gelingt es mir auf jeden Fall, nicht zu viele von diesen Histaminattacken erleben zu müssen, so dass ich zumindest wieder ein bisschen mehr machen kann und, das darf man wirklich nicht vernachlässigen, nicht dauernd das Gefühl hab ich bin eben zu dumm zum Atmen.
    Ich halte mich normalerweise sehr zurück mit der Schilderung meiner Befindlichkeiten. Aber da es mir so sehr hilft zu lesen was die anderen schreiben, dachte ich, ich erzähle es mal.

    Außerdem habe ich gelesen, dass du davon träumst Kinderbücher zu machen und das war mein Beruf. Wenn du möchtest schreib mir eine E-Mail, vielleicht kann ich dir irgendwie weiterhelfen.

    Also noch mal, herzlichen Dank für dein Engagement! Du tust ja wirklich ein gutes Werk.
    Alles Liebe für dich und deinen Mann und alle Haustiere die ihr habt, Katzen oder andere 🙂

    1. Hallo Katharina,

      danke für deine lieben Worte und deine Schilderung. Ich wünsche dir, dass du für dich auch einen Weg findest, besser mit den kleinen und großen Herausforderungen klarzukommen. Ärgern darüber, was du nun nicht gemacht hast oder hättest machen sollen, hilft aber jedenfalls nicht 😉

      Oh, auf die Kinderbücher komme ich vielleicht nochmal zurück. Lieben Dank.

      Viele Grüße
      Eva

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