Tipps
zum Thema Kürbis
Herkunft und Anbau
Der Kürbis gehört zur Familie der Curcurbitaceen. Insgesamt gibt es etwa 800 Arten der Kürbisgewächse. Weitere Familienmitglieder sind Melonen (Wassermelone, Honigmelone), Gurken und Zucchini. Die wohl beliebteste Sorte hierzulande ist der Hokkaido-Kürbis. Botanisch gesehen gehört der Kürbis zu den Beeren, genauer: zu den Panzerbeeren, da die Schale eine harte Ummantelung bietet. DerKürbis gilt als die größte Beerenfrucht der Welt.
Die Pflanze hat amerikanische Wurzeln, wird aber mittlerweile weltweit in warmen Gebieten und auch bei uns angebaut. Der Kürbis ist aber nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch was fürs Auge: Großflächig rankt er über den Gartenboden und bildet vor der Frucht herrliche Blüten aus.
Die Kürbisblüte ist einhäusig, das heißt, weibliche und männliche Organe sind auf ein- und derselben Pflanze zu finden. Aus den wunderschönen gelben Blüten entwickeln sich später die Früchte. Durch die Vielzahl der verschiedenen Sorten sind auch die Früchte sehr unterschiedliche geformt: rund, länglich, mit Buckel usw. Die Farben variieren von Weiß, Gelb, Orange bis Grün in den unterschiedlichsten Abstufungen. Die Früchte, die bis zu 600 Kilogramm schwer werden können, besitzen eine feste Schale, ihr Fruchtfleisch ist faserig angelegt. In der Mitte der Frucht sind zahlreiche Samen vorhanden.
Verwendung
Historisch
Der Arzt und Botaniker Adam Lonitzer (1527 bis 1586) beschreibt in seinem Kräuterbuch aus dem Jahre 1582 die Kürbiskerne als entwässernd und harntreibend. Er berichtet, „die Kerne zerstoßen und mit Wasser getrunken, sind gut für entzündete Nieren und für den Harn“. Im Mittelalter erzählte man sich einige Mythen und Geschichten über den Kürbis. Eine davon handelt von Kürbissen, so groß wie Kirchenglocken. Die Früchte können jedoch nur wachsen und gedeihen, wenn der Samen beim Läuten der großen Kirchenglocken gesteckt werde. In der Volksheilkunde waren die Kürbiskerne ein beliebtes Mittel gegen Band- und Spulwürmer, das Kürbiskompott wurde gegen das Schwangerschafterbrechen eingesetzt.
Heutzutage
Zu den Inhaltsstoffen zählen die Phytosterine, vor allem das Beta-Sitosterin. Dieser Stoff bewirkt eine Absenkung des Cholesterinspiegels im Blut. Der Körper kann aus diesem Grund auf seine eigenen Cholesterinreserven zurückgreifen. Die Phytosterine hemmen auch die Bildung von Gallensäuren, die wahrscheinlich an der Entstehung von Dickdarmkrebs mit beteiligt sind. Zudem wirken die Phytosterine vorbeugend gegen das Prostata-Adenom. Die Wirkung des Beta-Sitosterins beruht auf der Hemmung eines Enzyms, wodurch es dem Prostatawachstum entgegenwirkt. Der Kürbis besitzt reichlich fette Öle, vor allem die wertvolle, zweifach ungesättigte Linolsäure. Die Fettsäure ist der Baustoff für die Bildung von Vitamin D, Hormonen und Zellwänden. Die Pflanze enthält zahlreiche Vitamine: C, E, B1, B2, B6 und Folsäure sowie Carotinoide und das Spurenelement Selen. Diesem Spurenelement wird vor allem eine antioxidative Wirkung zugeschrieben. Die enthaltene Aminosäure «Cucurbitin» ist wirksam gegen Eingeweidewürmer.
(Vgl. Forum-Naturheilkunde.de)
Zusammensetzung
Nährwerte von 100g frischem Kürbis
Zusammensetzung | Tagesbedarf (nach DGE od. RDA) |
---|---|
Energie: 13 kcal | 56 kJ |
Wasser: 95,08 g | |
Eiweiß: 0,5 g | 70 g |
Fett: 0,2 g | max. 60 g |
Kohlenhydrate: 2,2 g | |
Ballaststoffe: 1,1 g | 30 g |
Vitamine
Vitamin A: 18 µg | 800 µg |
Retinol: 0 µg | 800 µg |
Beta-Carotin: 110 µg | |
Vitamin B1: 80 µg | 1400 µg |
Vitamin B2: 70 µg | 1600 µg |
Vitamin B3: 200 µg | 18000 µg |
Vitamin B5: 100 µg | 6000 µg |
Vitamin B6: 30 µg | 2000 µg |
Vitamin B7: 0,4 µg | 100 µg |
Vitamin B9: 10 µg | 400 µg |
gesamte Folsäure: 23,00 µg | |
freie Folsäure: 7 µg | |
Vitamin B12: 0 µg | 3 µg |
Vitamin C: 11 mg | 100 mg |
Vitamin D: 0 µg | 5 bis 10 µg |
Vitamin E: 500 µg | 12000 µg |
Vitamin K: 5 µg | 70 µg |
Mineralstoffe
Calcium: 18 mg | 1000 mg |
Chlor: 30 mg | 830 mg |
Kalium: 140 mg | 2000 mg |
Magnesium: 10 mg | 300 mg |
Natrium: 1 mg | 550 mg |
Phosphor: 17 mg | 800 mg |
Schwefel: 6 mg |
Spurenelemente
Eisen: 0,2 mg | 14 mg |
Fluor: 20 µg | 3,5 mg |
Jod: 1 µg | 150 µg |
Kupfer: 20 µg | 1500 µg |
Mangan: 157 µg | 3500 µg |
Zink: 0,2 mg | 15 mg |
Aminosäuren
Isoleucin: 19 mg
Leucin: 28 mg
Lysin: 26 mg
Methionin: 6 mg
Cystein: 4 mg
Phenylalanin: 16 mg
Tyrosin: 13 mg
Threonin: 13 mg
Tryptophan: 6 mg
Valin: 20 mg
Arginin: 21 mg
Histidin: 9 mg
Essentielle Aminosäuren (Summe): 181 mg
Alanin: 23 mg
Asparaginsäure: 60 mg
Glutaminsäure: 73 mg
Glycin: 16 mg
Prolin: 15 mg
Serin: 22 mg
Nichtessentielle Aminosäuren (Summe): 209 mg
Anteil pflanzliches Eiweiß: 500 mg
Harnsäure: 7 mg
Purin-N: 2 mg
Bei Histaminintoleranz sind folgende Eckdaten erfreulich:
Allen Sorten gemeinsam ist ihr hoher Wassergehalt, denn Histamin ist wasserlöslich.
Auch der Histidinwert ist sehr gering. Da aus Histidin Histamin entsteht, ist auch dieser Fakt sehr erfreulich. Der hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt sowie die enthaltenen Aminosäuren bieten dem Körper eine Vielfalt von wichtigen Nährstoffen.
Lagerung
Der Kürbis wird am besten frisch geerntet genossen. Die meisten Sorten sind einige Monate lagerfähig, am besten bei 10 bis 14° C, wobei jedoch der Histamingehalt ansteigen kann. Bis zum Verbrauch können sie gut als Dekoration auch in warmen Räumen verwendet werden, wenn die Schale nicht verletzt ist. Im Frost darf der Kürbis allerdings nicht lagern, sonst fängt die Frucht an zu faulen.
(Vgl. issgesund.at)
Hinweis:
Achte darauf, am besten nur bekannte Sorten von Speisekürbissen zu essen. Zierkürbisse enthalten den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin, der beim Verzehr Bauchschmerzen und Übelkeit verursacht, sie sind daher nur als Dekoration zu gebrauchen. Beim Eigenanbau sollten die enthaltenen Samen eines geernteten Kürbisses möglichst nicht für die nächste Aussaat verwendet werden, da durch die Bestäubung die Genetik von giftigen Kürbispflanzen (Zierkürbissen) eingeschleppt worden sein kann. Das giftige Cucurbitacin ist am bitteren Geschmack erkennbar. Bittere Früchte daher nicht essen!
Birken- und Gräserallergiker sollten eventuell auf Kürbis verzichten, da kreuzallergische Reaktionen möglich sind.
Kürbisse, Zucchini etc. haben einen mittleren bis hohen Salicylatgehalt und werden bei gleichzeitiger Salicylatintoleranz eher nicht vertragen.
Weitere Allergiehinweise rund um das Thema Kürbis findest Du hier.